Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt Von der fixen Idee zum fertigen Blog

Saarbrücken · Mit Bausätzen aus dem Internet können auch Anfänger Webseiten zu den unterschiedlichsten Themen erstellen.

 Dank digitaler Technik kann jeder Internet-Nutzer heutzutage ohne viel Aufwand mit einem großen Publikum kommunizieren.

Dank digitaler Technik kann jeder Internet-Nutzer heutzutage ohne viel Aufwand mit einem großen Publikum kommunizieren.

Foto: dpa/Jens Kalaene

Wer über ein bestimmtes Thema öffentlich schreiben möchte, kann das im Internet auf einem eigenen Blog tun. Seit einigen Jahren sprießen diese selbsterstellten Webseiten wie Pilze aus dem Boden. Es scheint zu fast allem einen Blog zu geben: Essen, Heimwerken, Basteln, Kunst – die Möglichkeiten scheinen endlos. Aber wie funktioniert so ein Blog und was muss dabei alles berücksichtigt werden? Wie viel Zeit und Geld müssen Internetnutzer dafür investieren? Und: Ist es möglich, ohne technische Vorkenntnisse einen kostenlosen Blog einzurichten?

Ein Blog funktioniert über ein Content Management System (CMS), eine Software, die es erlaubt, Webseiten zu erstellen. Hier können, ähnlich wie in verbreiteten Textverarbeitungsprogrammen (wie beispielsweise Word oder Open Office), Texte formatiert und Bilder oder Videos eingefügt werden. Zu den bekanntesten CMS gehört die Software Wordpress von wordpress.org. Zur Einrichtung des CMS muss Speicherplatz bei einem Internetseiten-Hoster (Gastgeber) gemietet werden. Dort wird auch die Datenbank für die Inhalte eingerichtet. Die Variante mit eigenem CMS und Datenbank sei flexibel, verlange allerdings grundlegende technische Kenntnisse, erklärt Frank Termer, Bereichsleiter der Abteilung Software im IT-Bundesverband Bitkom. Es gebe aber auch Lösungen für Internet-Nutzer ohne technisches Vorwissen. Laut Termer bieten Baukasten-Systeme einen leichten Einstieg und somit die Möglichkeit sofort loszulegen.

Zur Wahl stehen viele Anbieter. Zu den bekanntesten Hosts mit Webbaukasten-Funktion gehören Strato.de, Wix.com und Jimdo.com. Strato ist unter diesen drei der einzige Anbieter, der seinen Kunden eine Rund-um-die-Uhr-Kundenberatung zur Verfügung stellt. Im Vergleich zu Wix und Jimdo ist Strato allerdings kostenpflichtig: Neben einer Einrichtungsgebühr von zehn bis 15 Euro ist ein monatlicher Betrag fällig. Wenn ein Kunde eine zwölfmonatige Vertragsbindung eingeht, kostet die günstigste Webseiten-Variante von Strato im Jahr rund 45 Euro. Die Profi-Version von Strato beläuft sich dann auf rund 135 Euro pro Jahr. Ohne Vertragsbindung bewegen sich die Preise bei Strato zwischen 72 und 192 Euro pro Jahr.

Bei Wix und Jimdo gibt es auch in der Premium-Variante keine Vertragsbindung. Die Preise von Wix bewegen sich zwischen 49 und 306 Euro pro Jahr. Bei Jimdo liegt die Preisspanne zwischen 60 und 420 Euro. Im Vergleich zur kostenpflichtigen Premium-Version haben kostenlose Varianten in der Regel weniger Speicherplatz, tragen den Namen des Anbieters in der Webadresse (beispielsweise www.musterblog.wixsite.com) und zeigen Werbung auf der Blogseite.

Grundsätzlich geben alle drei Portale ihren Kunden ohne Technik-Kenntnisse die Möglichkeit, in einfachen Schritten einen Blog zu errichten. Wer Wert darauf legt, dass der Blog kostenlos ist, kann sich Wix und Jimdo näher anschauen. Wer einen professionelleren Blog möchte, der kann eine kostenpflichtige Premium-Variante wählen, die mehr Funktionen bietet.

In einer Leser-Umfrage des Online-Fachmagazins t3n wurde Jimdo zum Sieger im Vergleich der beliebtesten Webbaukästen gekürt. Hat sich der Kunde für einen Blog bei Jimdo entschieden, besteht die Möglichkeit, den Blog vorab thematisch einzuordnen, um dann ein passendes Design zu wählen.

Es ist also durchaus möglich, innerhalb kürzester Zeit, ohne finanziellen Aufwand und ohne besondere technische Kenntnisse einen Blog zu erstellen. Wer Bloggen als Hobby betreiben möchte und nur gelegentlich Texte und Bilder hochlädt, ist mit einem kostenlosen Blog bei einem Webbaukastensystem gut beraten.

Wer allerdings höhere Ansprüche hat, der muss mehr Geld und mehr Zeit investieren. Doch beim Bloggen sei nichts in Stein gemeißelt, erklärt Termer. Es spreche nichts dagegen, zunächst mit der kostenlosen Baukasten-Variante zu beginnen und später dann den Blog mittels Import-Export-Mechanismus in ein anderes System umzuziehen, so der Bitkom-Experte.

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